Abb. 1 Die Startseite von www.bavarikon.de

Was ist bavarikon?

bavarikon eröffnet mit seinen hochwertigen Digitalisaten seit dem Onlinegang 2013 einen kostenlosen und stetig wachsenden Zugang zur bayerischen Kulturlandschaft. Die rund 500.000 Objekte werden in momentan 762 Sammlungen und 30 virtuellen Ausstellungen für die Nutzerinnen und Nutzer erlebbar gemacht. Eine Besonderheit sind die eigens für bavarikon produzierten 3D-Modelle – mit der Kanne aus dem Tucherservice auch eines aus dem Bestand der Tucher Kulturstiftung. Schon 168 Museen, Archive, Bibliotheken und andere Einrichtungen sind bavarikon-Partner und nutzen die Chance, ihre Bestände einem weltweiten Publikum zu präsentieren. bavarikon wächst kontinuierlich um weitere Inhalte und Partner an.

Welche Objekte zeigt bavarikon?

Das Spektrum der Objekte in Bayerns digitaler Schatzkammer reicht von Handschriften, Urkunden, Archivalien und archäologischen Funden über Münzen, Geldscheine, Gemälde, Fotografien, Denkmäler, Burgen und Schlösser bis zur bildenden Kunst und Volkskultur. Eine Auswahl besonders bedeutender Objekte wird in der Rubrik Highlights gezeigt. Einige dieser Stücke sind so selten und wertvoll, dass sie aufgrund ihrer großen Bedeutung in das Weltkulturerbe oder das Weltdokumentenerbe aufgenommen wurden. bavarikon-relevant sind aber nicht nur Kunstschätze und Zimelien, sondern auch Quellen und Material zur bayerischen Landesgeschichte sowie Objekte, die in besonderem Maße die Vielfalt des Lebens in Bayerns repräsentieren, z. B. Alltagsgegenstände.

Wer kann mitmachen?

Kulturinstitutionen aller Sparten mit Sitz in Bayern können bavarikon-Partner werden: Museen, Archive, Bibliotheken, Stiftungen, Universitäten/Institute etc. In einem zweistufigen Antragsverfahren können Fördergelder für die Digitalisierung und Erschließung ausgewählter Bestände beantragt werden. Gerade für kleinere Einrichtungen ist bavarikon eine große Chance, eine weltweite Sichtbarkeit der eigenen Bestände zu erreichen. Dabei hilft auch, dass sämtliche Inhalte in bavarikon mindestens zweisprachig (Deutsch und Englisch) präsentiert werden.

Wie ist bavarikon organisiert?

Die Staatsministerien für Wissenschaft und Kunst sowie für Digitales stellen die Finanzierung für bavarikon bereit und legen die grundsätzliche Ausrichtung des Portals fest. Der bavarikon-Rat, bestehend aus 14 stimmberechtigten Mitgliedern bayerischer Institutionen aller Sparten, entscheidet über die Aufnahme neuer Inhalte in das Portal und berät die Lei­tungsebene. Den laufenden technischen, redaktionellen und organisatorischen Betrieb von bavarikon trägt die Bayerische Staatsbibliothek (BSB). Das Hosting der technischen Infrastruktur erfolgt in Kooperation mit dem Leibniz-Rechenzentrum der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.

Die Tucher Kulturstiftung in bavarikon

Auch die Tucher Kulturstiftung präsentiert in bavarikon mehrere umfangreiche Bestände. In einem Zeitraum von ca. Ende 2019 bis ca. Anfang 2021 gingen insgesamt 1.140 Objekte dieser Einrichtung in Bayerns digitaler Schatzkammer online. So finden Sie die Inhalte der Tucher Kulturstiftung im Portal:

Abb. 2 Institutionenporträt der Tucher Kulturstiftung in bavarikon

Das Institutionenporträt

Einen guten Überblick über alle Inhalte der Tucher Kulturstiftung erhalten unsere Webseitenbesucherinnen und –besucher im Institutionenporträt der Stiftung. Generell eignen sich die Institutionenporträts, die unter dem Menüpunkt Partner zu finden sind, bestens als Einstieg, wenn man kein bestimmtes Objekt sucht, sondern sich für den gesamten Online-Bestand einer speziellen Kultureinrichtung interessiert. Folgt man dort dem Link Alle Objekte der Tucher’schen Kulturstiftung in bavarikon öffnet sich die digitale Schatzkammer: Man wird eingeladen, die hochauflösenden Bilder der Originale zu erkunden und kann sich durch alle 1.140 Objekte klicken – darunter Fotografien, Malerei, Handschriften, Briefe, Skulpturen etc.

Interessieren Sie sich dagegen gezielt für bestimmte Inhalte, kann man die Suche unter »Objektkategorie« ganz einfach eingrenzen. Je nach gewähltem Filter werden dann z. B. nur »Druckgraphiken« der Tucher Kulturstiftung angezeigt. Direkt beim hochauflösenden Digitalisat ist die nutzerfreundliche Objektdetailansicht zu finden und damit alle Informationen auf einen Blick. Außerdem werden viele Objekte von Beschreibungstexten begleitet, die ausführlich über die Exponate berichten.

Die Sammlungen
Ein anderer Weg, um die digitalisierten Inhalte der Tucher Kulturstiftung zu entdecken, bietet der Einstieg über die Sammlungen. Der Vorteil ist dabei, dass die Webseitenbesucherinnen und –besucher sich in den Sammlungsbeschreibungen – jede Sammlung besitzt eine eigene Landingpage mit einem Infotext – einen Überblick zum Thema verschaffen können und mit diesem Hintergrundwissen zu den Objekten weitersurfen.

In bavarikon werden zwei Sammlungen der Tucher Kulturstiftung präsentiert:

Abb. 3 Objektansicht des Großen Tucherbuchs. Dank der hochauflösenden Digitalisierung kann man die Objekte in bavarikon bis ins kleinste Detail heranzoomen

In der Kunstsammlung der Familie Tucher von Simmelsdorf mit 279 Objekten können Sie das Herzstück der Bestände entdecken. Hier warten Highlights, wie das 1590 in Auftrag gegebene prunkvolle Große Tucherbuch, ausgewählte Kunstwerke aus der sehenswerten Porträtsammlung sowie das sogenannte Tucherservice, eines der bedeutendsten Ensembles an Emaillekunst aus der Werkstatt des Pierre Reymond in Limoges. Die Prunkkanne aus dem Service ist in bavarikon sogar als aufwendig produziertes 3D-Modell zu finden, das gedreht und gewendet werden kann, wie man möchte, um es so in seiner Gesamtheit zu bewundern.

Sehr umfangreich ist die Sammlung Das Familienarchiv der Tucher von Simmelsdorf mit 865 Objekten. Sie enthält neben Briefen und Handschriften vor allem Porträtfotografien aus dem 19. und 20. Jahrhundert. Darauf abgebildet sind überwiegend Mitglieder der Familie, entferntere Verwandte, Freunde und Bekannte (→ Blog-Beitrag).

Die Ausstellungen

Ein Highlight in bavarikon sind die virtuellen Ausstellungen. Ausgesuchte Exponate sind darin eingebettet in spannende, wissenschaftlich fundierte Texte.  Die Tucher Kulturstiftung präsentiert in bavarikon drei virtuelle Ausstellungen – ein sehr empfehlenswerter Weg, um die Bestände der Einrichtung kennenzulernen und gleichzeitig mehr über die Geschichte der Nürnberger Patrizierfamilie zu erfahren:

Tucher und Konsorten: 100 Jahre Porträtfotografie: Eine Zeitspanne von ungefähr 100 Jahren umfasst die große Sammlung historischer Porträts der Nürnberger Familie Tucher. Anhand ausgewählter Beispiele aus diesem Bestand können Sie in der virtuellen Ausstellung der Geschichte der Porträtfotografie nachspüren und dabei Techniken und Formate kennenlernen – etwa die Visitenkartenfotografie. Außerdem erhalten Sie Einblicke in die Familiengeschichte der Tucher im 19. Jahrhundert.

Abb. 4 Startseite der Ausstellung »Hans Tucher und seine Pilgerreise ins Heilige Land 1479/80«

Hans Tucher und seine Pilgerreise ins Heilige Land 1479/80: Im Mai 1479 brach Hans VI. Tucher (1428–1491) von Venedig aus zu einer Reise ins Heilige Land auf. Dabei führte er Tagebuch. Nach seiner Rückkehr in seine Heimatstadt Nürnberg im Frühjahr 1480 ging er die Publikation des Tagesbuchs an. So ist einer der wichtigsten deutschsprachigen Reiseberichte dieser Zeit entstanden. In der virtuellen Ausstellung wird anhand von ausgewählten Exponaten die spannende Entstehungsgeschichte dieses Reiseberichtes von der Handschrift bis zum Druck aufgezeigt.

Die Tucher. Eine Nürnberger Patrizierfamilie: Die kürzeste Zeit ihrer Geschichte gehörte die Stadt Nürnberg politisch zu Bayern. Die weitaus längere Zeit wurde die ehemalige Reichsstadt vom Inneren Rat und seinen darin vertretenen Kaufmannsfamilien, dem Patriziat, regiert. Stellvertretend für das reiche Wirken der Nürnberger Patriziergeschlechter – sei es im Stiftungswesen, in der Kunst, im Fernhandel – spürt die virtuelle Ausstellung der Familie der Tucher nach, die seit dem 14. Jahrhundert in der Stadt lebt.

Klicken Sie rein in Bayerns digitale Schatzkammer

Wir laden Sie nun ein, selbst in bavarikon auf Entdeckungsreise zu gehen und unsere vielfältigen Angebote kennenzulernen: Besuchen Sie virtuelle Ausstellungen, entdecken Sie Highlights und faszinierende 3D-Modelle, blättern Sie in jahrhundertealten Büchern und stöbern Sie in unserer großen Auswahl an Sammlungen. Wie das am besten funktioniert, haben Sie gerade am Beispiel der Tucher Kulturstiftung gesehen.