Die vergoldete, sogenannte Doppelscheuer besteht aus zwei aufeinander gesetzten, gebuckelten Pokalen. Linhart II. Tucher gab den Auftrag an den damals schon berühmten Nürnberger Goldschmied Wenzel Jamnitzer (tätig 1534–1585). Dieser blieb mit der Gestaltung des Trinkgefäßes ganz der Tradition gotischer Vorbilder verhaftet. Der Pokal war 1564 ein Geschenk von Linhart an seinen Sohn Herdegen IV. (1533–1614), anlässlich dessen Hochzeit mit Katharina Pfinzing (gest. 1618). Unter Vermittlung Wilhelm von Bodes wurde der Doppelscheuer 1906 auf dem Kunstmarkt durch die Familie zurückgekauft.