»Der Pilgerbericht des Hans Tucher: Neue Perspektiven auf einen unterschätzten Text des ausgehenden 15. Jahrhunderts«
Die Nürnberger Patrizier Hans VI. Tucher und Sebald Rieter der Jüngere pilgerten im Jahr 1479 gemeinsam in das Heilige Land und weiter zum Katharinenkloster in den Sinai. Kurz nach ihrer Rückkehr verfassten beide umfangreiche Berichte über ihre Erlebnisse in der Ferne. Der Tucher’sche Pilgerbericht nimmt unter den Pilgerberichten des Mittelalters eine herausragende Rolle ein. Auf Grundlage seiner eigenen Erfahrungen erschuf Hans Tucher ein facettenreiches Handbuch für Jerusalemfahrer mit einer ausführlichen Reiseanleitung und einem Anhang mit thematisch verwandten Texten. Der Bericht begründete die Drucktradition des deutschsprachigen Reiseberichts. Der Sammelband auf Grundlage der gleichnamigen Tagung im Dezember 2024 wird wenig beachtete Inhalte des Handbuchs aufgreifen und damit diesem einmaligen Schriftzeugnis, das bislang zu Unrecht von der Forschung wenig beachtet wurde, die verdiente Aufmerksamkeit zukommen lassen.