Im Fokus des Projekts stehen jene qualitätvollen Werken des vermeintlichen Dürerschülers Hans Süss von Kulmbach (gest. 1522), die in der zweiten Dekade des 16. Jahrhunderts nach Krakau gelangt sind. Fußend auf dieser Tatsache entstand die Hypothese – die sich schnell zum vermeintlichen Faktum entwickelte –, dass sich Kulmbach mehrere Jahre in Polen aufhielt. Im Zuge des Projekts soll genau dieser Hypothese mit der Frage, „War Hans Süss von Kulmbach tatsächlich in Krakau?“ nachgegangen werden, wobei bislang unbekannte archivalische und kunsttechnologische Daten miteinbezogen werden. Vor allem soll aber eine andere Perspektive geöffnet werden: Es ist beabsichtigt, mittels des sowohl polnischen wie auch fränkischen Bild- und Quellenmaterials, neue Einsichten in die Modalitäten des Nürnberger beziehungsweise Mitteleuropäischen Kunstmarkts zu erhalten. Die Hauptfrage ist daher, welche Konstellationen von Menschen, Vorgehensweisen und Interessen, sowie Gegenständen dem Kunstimport zugrunde lagen.