13 druckgrafische Porträts von Herren der Familie Tucher zieren die Wände der Garderobe des Museums Tucherschloss. Sie alle blicken den Betrachter an und stellen sich namentlich vor. Doch aus welchen Gründen wurden ausgerechnet sie druckgrafisch festgehalten und gibt es noch mehr solcher Bildnisgrafiken des patrizischen Geschlechts? Diese Fragen stellte sich Daniela Gäbisch im Jahr 2018 in ihrer Masterarbeit.
Das Tucherschloss hat 400 Jahre lang alle Unbill der Geschichte unbeschadet überstanden – bis zum Abend des 2. Januar 1945. Dann dauert es weniger als eine Stunde, bis der verheerende Luftangriff auf die Nürnberger Altstadt auch das patrizische Anwesen in einen Trümmerhaufen verwandelt. 70 Jahre später ist das wiederaufgebaute Schlösschen längst öffentliches Museum. Wie Zerstörung, Wiederaufbau und die Einrichtung des Museums selbst zum Teil der Ausstellung wurden, beleuchtet dieser Beitrag.
Gottlieb Friedrich Wilhelm Karl von Tucher ist 27 Jahre alt, als er seinem Porträtisten gegenübersitzt. Er ist sich seiner Schönheit und Eleganz durchaus bewusst. Frisur, Kleidung, Haltung – alles makellos. So will er auf dem Elfenbeinbild, das gerade entsteht, der Nachwelt erhalten bleiben. Doch er weiß noch nicht, dass seine perfekte Erscheinung eines Tages massive Risse erleiden wird. Eine besondere Herausforderung für Restauratoren heute.